Klimawandel? Macht mal halblang!

Weniger Klimawandel und weniger die Umwelt belasten heißt vor allem weniger von allem. Aber was das wirklich bedeutet, haben wir alle noch nicht wirklich begriffen.

Klimawandel: Folgen abmildern durch Dachbegrünung und Blauregen
Gut gegen Klimawandel-Folgen: begrünte Garagendächer und Blauregen in Basel

 

Den Klimawandel bremsen, das heißt vor allem weniger fossile Brennstoffe verbrennen. Also weniger Kohle verstromen, weniger mit Öl und Gas heizen, weniger fliegen, weniger mit dem Auto fahren. Überhaupt bedeutet es aber auch weniger konsumieren. Also nicht jedes Frühjahr und jeden Herbst den Kleiderschrank neu bestücken. T-Shirts nicht aus China kaufen. Nicht alle zwei Jahre das Smartphone wechseln. Und so weiter.

Geplante Obsoleszenz

Da hat die Industrie natürlich was gegen. Darum hat sie ja die geplante Obsoleszenz erfunden. Also das bewusste Unbrauchbarwerdenlassen ihrer Produkte. Am bekanntesten ist vielleicht das Bauteil im Drucker, das so konstruiert ist, dass es nach ein paar Jahren kaputtgeht. Und den Drucker damit unbrauchbar macht, weil die Reparatur teurer wäre als ein Neukauf – oder das Ding sich gar nicht erst reparieren lässt.

Weniger kriminell, aber deutlich wirkungsvoller ist übrigens der ganz normale technische Fortschritt. Die neue App läuft auf dem alten Betriebssystem nicht? Also neues Betriebssystem. Das läuft aber auf dem alten Handy nicht. Also neues Handy. Das Auto hat noch keine Start-Stopp-Automatik? Dann mal schnell ein neues kaufen, weil sonst Umweltsau. Und so weiter. Klar gibt’s auch clevere Alternativen, aber die Regel sind sie nicht.

Die Mode macht’s

Eine andere Form der geplanten Obsoleszenz ist die Mode. Schließlich lässt jede neue Kollektion die vorhergehende alt aussehen. Und die Niedrigstpreise der Modeketten machen es leicht, diesem Diktat lustvoll zu folgen. Den Preis zahlen allerdings andere, weil die Gesamtkosten eben immer gleichbleiben – wobei „Kosten“ nicht nur Geld meint.

Kann man da was machen? Natürlich, weniger. Beispielsweise weniger kaufen, weniger Wohnfläche nutzen, weniger Fleisch essen, weniger Kaffee trinken. Bringt aber nur dann was, wenn es alle tun. Und möglichst weltweit. Und eben darum tut keiner was. Weil sich jeder mit dem Argument rausredet, dass sein Beitrag ja eh nix bewirkt. Stimmt ja auch, mehr oder weniger.

Die Masse macht’s

Die Wirkung in der Masse bringt nämlich nur eine Steuerung der Massen. Also politische Maßnahmen. Darum haben die Fridays for Futures schon recht, solche von der Politik zu fordern. Allerdings ist fraglich, ob die sich zu drastischen Maßnahmen durchringen kann, wenn das Volk, das sie vertritt, das nicht will.

Beispiel Flugreisen: Die waren 2018 beliebt wie nie. Ein Plus von 4,2 % im Vergleich zum Vorjahr laut statistischem Bundesamt. Mit einem Rückgang ist 2019 nicht zu rechnen. Warum auch? Fliegen ist toll! Weil es Wohlstand bedeutet. Und den will keiner einschränken, weder persönlich noch politisch. Also machen wir weiter Wohlstand für alle auf Kosten anderer.

Hübsche Zukunft

Sorry für die düsteren Aussichten. Aber leider wird auch in diesem Jahr wieder alles mehr: Flugreisen, Konsum, CO2-Ausstoß weltweit. Klimaziele sind nett gemeint, lassen sich halt nur weniger nett umsetzen.

Natürlich, machen Sie bitte weiter mit dem Weniger tun, mach ich ja auch. Aber vielleicht bereiten Sie schon mal eine Doppelstrategie vor: Klimawandel vermeiden und sich gleichzeitig darauf vorbereiten. Zum Beispiel mit passiver Gebäudekühlung. Sieht übrigens auch ganz hübsch aus (siehe oben).

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